Hier sind einige astronomische Begriffe beschrieben, die auf der Sternkartenseite vorkommen.
| Sonnenzeit | Die Sonnenzeit, auch wahre Ortszeit, bezieht sich anders als die übliche Uhrzeit immer auf den Stand der Sonne, wie ihn eine Sonnenuhr anzeigen würde. Von der Erde aus betrachtet bewegt sich die Sonne scheinbar pro Tag einmal um die Erde herum. Die momentane Position auf diesem Kreis kann man als Winkel angeben. Dabei wird der volle Kreis nicht in 360 Grad sondern in 24 Teile eingeteilt, die wie bei unserer Zeit Stunden heißen, aber nicht immer genau so lang sind. Denn eine Umdrehung dauert zwar im Durchschnitt des Jahres 24 Stunden, an einem beliebigen Tag innerhalb des Jahres kann es aber etwas mehr oder etwas weniger sein. Außerdem wird die Uhrzeit nach Zeitzonen eingeteilt, während sich die Sonnenzeit immer direkt nach dem Ort richtet, an dem man sich gerade befindet, und im nächsten Ort schon anders ist. |
| Sternzeit | Bis die Sterne am Himmel wieder dieselbe Position einnehmen wie am Vortag, dauert etwas weniger, als die Sonne für ihren scheinbaren Umlauf benötigt. Dieser etwas kürzere, im Durchschnitt 23 Stunden, 56 Minuten und 4 Sekunden lange Zeitraum wird deshalb Sterntag (englisch sidereal day) genannt. Auch er wird in 24 Teile geteilt, die ebenfalls Stunden genannt werden und entsprechend ebenfalls etwas kürzer sind als die Stunden der Uhrzeit. Weil die Bewegung der Erde nicht ganz gleichmäßig ist, wird zwischen der wahren Sternzeit (wie die Sterne gerade tatsächlich stehen) und der mittleren Sternzeit (wie sie im Jahresdurchschnitt stehen) unterschieden. |
| Höhe | In der Astronomie wird als Höhe der Winkel eines Himmelkörpers über der Horizontebene bezeichnet. Zusammen mit dem Azimut bildet sie das Koordinatenpaar im Horizontsystem. Die Höhe wird mit einem Sextanten gemessen. |
| Azimut | Das Azimut ist die Richtung in der Horizontebene, von wo aus man eine senkrechte Linie zum Himmelsköprer ziehen könnte. Es wird typischerweise als Winkel gegenüber der Nordrichtung angegeben. Zusammen mit der Höhe bildet es das Koordinatenpaar im Horizontsystem. |
| Deklination | Die Deklination (δ) ist die Höhe eines Himmelskörpers über dem Himmelsäquator, gemessen als Winkel zwischen der Äquatorebene und der Richtung zum Himmelskörper. Zusammen mit der Rektaszension oder dem Stundenwinkel bildet die Deklination das Koordinatenpaar im Äquatorialsystem. |
| Rektaszension | Will man die Position eines Himmelskörpers in Bezug auf den Himmelsäquator angeben, dann ist die Rektaszension (α) der Winkel in der Äquatorebene. In der Regel wird dieser Winkel nicht in Grad angegeben, vielmehr teilt man den Kreis dazu in 24 Teile, die als Stunden bezeichnet werden, aber dennoch keine Zeiten sondern Winkel sind. Als Wert 0 gilt die Richtung der Sonne zum Zeitpunkt der Frühlingstagundnachtgleiche. Zusammen mit der Deklination bildet die Rektaszension das Koordinatenpaar im Äquatorialsystem. Auf der Sternkarte dieser Website begrenzt der Stundenkreis der Rektaszension gleichzeitig den Bereich der zirkumpolaren Sterne. Rektaszension und Deklination werden gern zur Beschreibung der Position von Sternen verwendet, weil sie sich bei diesen Himmelskörpern nur sehr langsam über sehr lange Zeiträume hinweg ändern. |
| Stundenwinkel | Der Stundenwinkel (τ) ist die Alternative zur Rektaszension.
Im Unterschied zu dieser wird er vom Meridian des Betrachters (also der
Nord-Süd-Richtung) aus gemessen. Vor dem Meridiandurchgang des
betreffenden Himmelskörpers ist der Stundenwinkel dementsprechend negativ.
Zusammen mit der Deklination ist er eine andere Möglichkeit des
Koordinatenpaares im Äquatorialsystem. Der Stundenwinkel der Sonne unterscheidet sich von der Sonnenzeit um zwölf Stunden. Zum mittäglichen Meridiandurchgang ist der Stundenwinkel der Sonne 0h und die Sonnenzeit 12h. |
| Horizontsystem | Das Horizontsystem ist ein polares Koordinatensystem in der Astronomie. Koordinatenursprung ist der Standort des Betrachters. Basisebene ist die Horizontebene. Nullrichtung ist Norden. Die Koordinaten des Horizontsystems sind Azimut und Höhe. |
| Äquatorialsystem | Das Äquatorialsystem ist ein polares Koordinatensystem in der Astronomie. Als Koordinatenursprung wird entweder der Standort des Betrachters oder der Mittelpunkt der Erde genommen. Basisebene ist die Äquatorebene oder eine dazu parallele Ebene. Für die Nullrichtung gibt es zwei Varianten. Nullrichtung der Rektaszension ist die Richtung der Sonne zum Zeitpunkt der Frühlingstagundnachtgleiche. Nullrichtung des Stundenwinkels ist der Meridian des Betrachters. Die zweite Koordinate ist in beiden Fällen die Deklination. |
| Meridian | Der Meridian ist eine gedachte Linie auf der Erde vom Nordpol über den Betrachter zum Südpol. In der Astronomie wird er auf die Himmelskugel projiziert und heißt dort eigentlich Himmelsmeridian, wird aber in der Regel abgekürzt nur als Meridian bezeichnet. |
| Himmelsäquator | Der Himmelsäquator ist die Projektion des Erdäquators auf die Himmelskugel, die man sich als unendlich weit entfernt vorstellt und die wir von der Erde aus von innen sehen. |
| Magnitude | Die Magnitude ist eine Einheit zur Bezeichnung der Helligkeit eines Himmelskörpers am Himmel. Die Zahl ist um so kleiner, je heller das Objekt ist. Ganz besonders helle Objekte wie etwa die Venus haben negative Werte. |
| Astronomische Einheit (AU) | Die Astronomische Einheit ist eine Längeneinheit, bei der die mittlere Entfernung zwischen Erde und Sonne als Wert 1,0 gilt. Die genaue Umrechnung ist 1 AU = 149597870,7 km. |
| Mondneigung | Der Winkel ist hier so definiert, daß eine aufrechte Sichel des zunehmenden Mondes als 0° gilt, eine solche des abnehmenden Mondes als 180° |
| Zenit | Der Zenit ist der Punkt auf der Himmelskugel genau senkrecht über dem eigenen Standort. Im Zenit ist die Höhe +90°0′0″. |
| Nadir | Der Nadir ist der (nicht sichtbare) Punkt auf der Himmelskugel genau senkrecht unter dem eigenen Standort. Im Nadir ist die Höhe −90°0′0″. |
Beachte: Diese Seite soll einen allgemeinen Überblick geben. Die Sachverhalte sind deshalb vereinfacht dargestellt. Für Details konsultieren Sie bitte entsprechende astronomische Fachliteratur oder fragen Sie fachkundige Leute, etwa bei der Sternwarte in Hartha.